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Oberlausitzer Kurier
27.11.2004
Hilfe, die Räuber treiben ihr Unwesen!
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Eibau/Mittelherwigsdorf.
Leute schließt Eure Pforten, Väter verbarrikadiert die
Häuser, Mütter sperrt die Töchter weg! Denn die Räuber
treiben in Eibau/OT Walddorf ihr Unwesen.
Erleben Sie in der Ausflugsgaststätte "Friedenseiche" einen
Auszug aus der sächsischen Kriminalgeschichte und lassen Sie
sich in die Oberlausitz des ausgehenden 18. Jahrhundert entführen.
Das Land war damals gezeichnet von den Verwüstungen des Schlesischen
und des Siebenjährigen Krieges. Aus dem Dienst entlassene Soldaten
bestritten nun als Räuber und Wegelagerer ihren Lebensunterhalt.
Der Lärm der Französischen Revolution drang in die entlegenen
Ecken Niederschlesiens und der Oberlausitz und halte wider: Freiheit,
Gleichheit, Brüderlichkeit. Ein Mann erlangt in diesen Zeiten
als Dieb eine Berühmtheit, sodass sein Name uns heute noch
vertraut klingt: Johann Karasek.
Sven Heine aus Mittelherwigsdorf spielt in seinem Ein-Personen-Stück
die tragische Geschichte von Johannes Karasek -beginnend von den
Lehrjahren des späteren Räuberhauptmanns und endend mit
der Kerkerhaft in Dresden. Die Besucher können sich dabei ein
Bild machen, wie aus dem böhmischen Einwanderer, einem Mann
mit zwei ehrbaren Berufen, ein Dieb werden konnte und warum aus
diesem Dieb ein gehasster und geliebter Volksheld wurde. |
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Ein paar aufeinandergestülpte
Koffer, ein Holztisch sowie verschiedenen Utensiliendienen als Bühnenbild
im Saal. Der Laienschauspieler schlüpft während des Stückes
in mehrere Kostüme - zum Beispiel in die Kluft des Tischlers
oder in die Uniform während des Dienstes beim Militär.
Die Dolby-Surround-Anlage, die Lichteffekte und die unterschiedlichen
Lautstärken verfehlen ihre Wirkung nicht. Anfang und Ende ähneln
ein bisschen der früheren Fernsehsendung Willi Schwabes Rumpelkammer.
Die etwas ältere Generation kann sich bestimmt daran erinnern.
Ein alter krächzender Mann im schwarzen Gewand zündet
das Licht in der Laterne an und bläst es zum Schluss wieder
aus.
Das Theaterstück wurde anhand von original Gerichtsunterlagen
erarbeitet und stellt eine Mischung aus Geschichte, Drama und Hörspiel
dar, fasst Sven Heine zusammen. Regie führte Jan Baake. "Mir
schwebte schon lange so ein Theaterstück vor", erzählt
der Darsteller. Die Recherchen in Archiven oder bei Historikern
seien sehr aufwendig gewesen. Eigens für das Stück nahm
Sven Heine sogar ein halbes Jahr Schauspielunterricht. "In der "Friedenseiche"
bekam ich einen Saal zur Verfügung gestellt, so dass ich nicht
immer Bühne und Technik auf- und abbauen muss", sagt er. Der
Laienschauspieler möchte damit vor allem einen weiteren kulturellen
Höhepunkt schaffen und Touristen in die Region locken.
Das Stück soll jedenfalls die ganze Bandbreite ansprechen -
von Schülern ab 12 Jahren bis hin zu Vereinen oder Reiseunternehmen.
Vorerst ein Jahr will Sven Heine "Die unglaublich wahre Geschichte
des Räuberhauptmanns Karasek" im Saal der "Friedenseiche" aufführen.
Kontaktaufnahme unter Telefon (03583)31 06 59 oder der Funknummer
0173/2137508. Die nächste Vorstellung findet am Samstag, 27.
November, um 20.00 Uhr statt. |
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