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Sächsische
Zeitung, 23.08.1999
Amor und die
Kids tanzen auf den Tischen
Fast 3000 Besucher
zählen Organisatoren beim Schloßstraßen-Fest
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Bereits zum fünften
Mal fand in der Bautzener Altstadt das Schloßstraßen-Fest
statt. Schon am Freitagabend strömten die Besucher zur Bautzener
Kneipenmeile. Als um 20 Uhr die Sunday Swing Connection spielte,
war die Bühne dicht umringt.
Auch der Stadtrundgang mit den mittelalterlich verkleideten Schauspielern
der Theatergruppe "Budissinensis Historici" war ein voller
Erfolg. Mitveranstalter Karsten Herrmann konnte zu diesem Zeitpunkt
zufrieden sein. Am Sonnabendnachmittag aber waren viele der Biertische
leer. Einige Regenwolken hielten wohl die Bautzener von einem Festbesuch
ab. "Das geht erst nach 20 Uhr so richtig los", gab sich Karsten
Herrmann zuversichtlich. Und er sollte Recht behalten. Gegen 21
Uhr gab es keinen freien Platz mehr. Dichtgedrängt ließ
man sich das Bier schmecken.
Jede Altersgruppe war vertreten; vom Schüler, der vor dem Ende
der Ferien noch mal richtig feiern wollte, bis zum älteren
Ehepaar, das beim Abendspaziergang auf eine Bratwurst vorbeischaute.
Schon bei den Liedern der Sängerin Jana klatschte das Publikum
begeistert mit. Die junge Künstlerin war mit ihrem Auftritt
aber nicht zufrieden. "Leider konnte ich die Musik nur vom Band
einspielen. Die Musiker, die sonst mit mir auftreten, sind zur Zeit
entweder im Urlaub oder anderweitig beschäftigt", erzählte
sie.
Dann wartete das Publikum gespannt auf die Hauptband des Abends:
Amor und die Kids. Schon die ersten Klänge des Quartetts kamen
einigen Zuhörern irgendwie bekannt vor, und beim Refrain „Komm
doch mit zu ‚nem Ritt auf dem Sofa“ fiel bei den meisten der Groschen.
Es war der einzige Hit der ehemaligen DDR-Rockgruppe und damals
oft bei DT 64 zu hören. Die Stimmung vor der Bühne erreichte
ihren Höhepunkt, als der Basss-Gitarrist ins Publikum kam und
auf den Tischen zu tanzen begann.
Die Besucher waren begeistert. „Ich finde es super hier. Mir macht
das richtig Spaß und alles ohne einen Pfennig Eintritt“, sagt
Stefan Hoch aus Bautzen. „Vor allem freut mich, dass man nicht lange
für sein Bier anzustehen braucht. Das ist ja auf solchen Festen
nicht selbstverständlich.“
Auch Schülerin Eva Gaeding findet die Athmosphäre
Klasse. „Es ist nett, hier zu sitzen und der Musik zuzuhören,
obwohl die nicht ganz nach meinem Geschmack ist.“,gibt sie zu. Nach
einer Pause spielen die „Kids“ dann internationale Hits. Für
das Publikum gibt es kein Halten mehr. Es wird gejohlt und mitgeklatscht.
Gegen Mitternacht kommt es noch zu einem kleinen Zwischenfall. Ein
Anwohner fühlte sich durch die Musik gestört und schaltet
kurzerhand das Mischpult ab. Die Veranstalter haben für diesen
Abend aber eine Ausnahmegenehmigung. Nach einem kurzen Gespräch
geht es dann etwas leiser weiter.
Nach Angaben von Ines Dresel, Inhaberin der Gaststätte Ritterwirtschaft
und Mitinitiatorin, kamen zwischen 2000 und 3000 Besucher zu dem
Fest.
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Bassist Felix
stieg sogar auf die Tische, um seinen Zuhörern näher zu
sein |
Mit seinem
Leiterwagen begab sich Karaseck auf einen Stadtrundgang. |
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